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Freitagsfrage – wie geht es nach dem Brexit an den Börsen weiter – und überhaupt?

Es ist eingetreten, was die Märkte zuletzt nicht mehr befürchtet hatten: Die Briten haben doch für den Brexit gestimmt. Die Börsen erleben daher heute einen schwarzen Freitag.

Tief rot sind die europäischen Börsen heute in den Handelstag gestartet – aktuell notiert der DAX mit fast sieben Prozent, der Eurostoxx 50 mit mehr als acht Prozent im Minus. AUch die Indikatoren für die wichtigsten US-Indizes sind tiefrot, nachdem sie gestern zum Handelsende auch in Erwartung eines guten AUsgangs der Brexit-Abstimmung noch klar nach oben gezogen waren. Gold setzt dagegen zu einem weiteren Höhenflug an. Der Euro dagegen verliert gegenüber dem Dollar klar an Boden, ebenso gegenüber dem Schweizer Franken. Das britische Pfund lässt dagegen gegenüber dem Euro deutlich an Federn.

So weit die – trüben – Fakten.  Großbritanniens Premier David Cameron, der das Brexit-Votum angestoßen hatte und dann den Geist nicht mehr zurück in die Flasche bekam, hat folgerichtig seinen Rücktritt angekündigt. Schottische und nordirische Politiker, deren Länder mehrheitlich für den Verbleib in der EU gestimmt hatten, machen sich stark dafür, dass sie in der EU bleiben. Dem Vereinigten Königreich stehen also ungemütliche Zeiten bevor.

Schon nächste Woche Dienstag wird Cameron wohl Ratspräsident Donald Tusk formal darüber informieren, dass gemäß Artikel 50 der EU-Verträge Großbritannien seine Mitgliedschaft beenden möchte. Zwei Jahre lang wird sich der Austritt dann hinziehen, wenn alles nach Plan läuft.

Für die Börsen bedeutet diese Phase eine Zeit von enttäuschten Erwartungen und erhöhter Unsicherheit, mit entsprechenden Kursausschlägen ist zu rechnen, Krisenwährungen wie Schweizer Franken, aber auch US-Dollar und auch Gold werden weiter gefragt sein.

Die EU ist gut beraten, den Briten den Stuhl nicht allzu unsanft vor die Tür zu stellen, sollte aber auch klare Kante zeigen und ein „jetzt erst recht!“ wagen. Damit die Rechtspopulisten, die sich derzeit in Europa im Aufwind sehen, nicht weiter an Zulauf gewinnen, sollte die EU  endlich klar machen, was sie ist und wofür sie steht –  und wofür sie 2012 den Friedensnobelpreis verliehen bekommen hat:

Die EU ist DAS-Vorzeige-Friedensprojekt in Europa, vielleicht sogar in der ganzen Welt. Sie hat sich um Frieden, Versöhnung, Demokratie, Menschenrechte und Freiheit in besonderem Maße verdient gemacht. Dass sie nebenbei vielleicht ein bißchen viel reguliert und sich um so wichtige Details wie die Krümmung von Gurken kümmert, lassen wir an diesem Tage mal weg.

Die EU ist vielleicht der wichtigste Grund, dass wir in Europa alle seit 1945 in Frieden und Freiheit leben. Die EU muss jetzt schaffen, Engstirnigkeit und Nationalismus entschieden entgegenzutreten und den europäischen Geist neu stärken. Dann kann der Brexit auch eine Chance sein: Chance, Europa jetzt erst recht zu verstärken und zu vertiefen – aber in einem guten Sinne! Wir brauchen mehr von Europa, mehr für die Menschen, nicht mehr für die Bürokraten. Peter E. Huber, Vorstand und Fondsmanager der StarCapital, kommentiert
das Signal, das vom Brexit aussieht, folgendermaßen – ich finde, er hat
vollumfänglich recht: „Der Brexit ist ein heilsamer Schock und für
Europa vielleicht die letzte Chance, durch tiefgreifende Reformen den
Verfall der Wirtschafts- und Währungsunion zu stoppen.“

Und das Allerwichtigste: Wir müssen nationale Engstirnigkeit, die wir schon lange hinter unter glauben, da lassen, wo sie hingehört: in der Mottenkiste der Geschichte. Last but not least daher hier das Foto einer Postkarte, die es im Nobel-Friedenszentrum in Oslo zu kaufen gibt. Mehr lässt sich zum Thema Frieden, Freiheit, Demokratie und Menschenrechte wohl kaum auf so kleinem Platz sagen. Und wer sollte berufener sein, sich zu diesem Thema zu äußern als zehn Friedensnobelpreisträger:



 

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