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Freitagsfrage: Was bewirken negative Sparzinsen?

Jetzt also doch. Nachdem vor einigen Wochen bereits die Skatbank begonnen hat, bei ganz hohen Einlagesummen Zinsen abzuziehen statt auszuzahlen, wollen nun auch die Commerzbank und die WGZ Bank solch ein Verfahren einführen. Allerdings nur für Geschäftskunden und bei hohen Summen. Dennoch sehen viele Experten damit den Beginn einer Negativzinswelle. Das wird Folgen für die Wirtschaft haben.

Negative Zinsen, auch Strafzinsen genannt, sind kein neues Phänomen. Während der Finanzkrise und auch danach rentierten Bundeswertpapiere immer wieder einmal im negativen Renditebereich und Bankeinlagen bei der EZB werden seit einiger Zeit negativ verzinst. Doch bislang waren Sparer davon verschont.

Das könnte sich nun sukzessive ändern. Denn immer mehr Banken brauchen vor allem eines nicht: Liquidität. Als „Dammbruch“ bezeichnet Bankexperte Wolfgang Gerke den Schritt der Commerzbank im n-tv Interview. Zwar spielt die 0-Linie bei den Zinsen eigentlich keine Rolle. Denn schon jetzt sind die Erträge auf Bankeinlagen nach Inflation für das Gros der Anleger im negativen Bereich. Dennoch hat ein Minus vor der Zinszahl sicher große psychologische Auswirkungen. Bundesbank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret warnte bereits Anfang des Monats davor, Strafzinsen wären „negativ für die Sparkultur“ in Deutschland.

Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass bisherige Festgeldkunden ihr Geld künftig anders verwenden werden. Da gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder sie wechseln tatsächlich zu rentableren Anlagen oder sie konsumieren mehr.

Vor allem Zweiteres würde der Wirtschaft gut tun. Denn mehr Konsum heißt in der Regel mehr Wachstum. Und sollten die Bundesbürger tatsächlich endlich auf die Idee kommen, ihr Erspartes in Aktien anzulegen, wäre das meiner Meinung nach nicht schlecht sondern positiv für die Sparkultur.

So gesehen sind negative Zinsen vor allem eines: Ein Weckruf für den durchschnittlichen Sparer, sein Verhalten nun endlich der veränderten Realität anzupassen.

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