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Freitagsfrage: Wann steigen Inflation und Zinsen wieder?

Kleine Korrektur mit großer psychologischer Wirkung: Die Preise in Euroland sind im März nicht wie vorläufig angegeben weiter gesunken sondern stabil geblieben. 0,0 statt -0,1 Prozent – das ist nicht viel. Dennoch zeigen die Zahlen, dass die Angst vor einer baldigen Deflation übertrieben ist. Kommt nun gar die Trendwende bei der Preissteigerung und den Zinsen?

Im Februar noch waren die Inflationsraten im Euroraum nach unten gerutscht. Um 0,2 Prozent ging es bergab und das machte vielen Anleger die Entscheidung der EZB plausibel, ein umfangreiches Programm für eine neue Geldschwemme aufzulegen. Zeigt das jetzt erste Erfolge? Nun, ganz klar sind die Märzdaten kaum auf die EZB Entscheidung zurück zu führen, so schnell wirken die Maßnahmen einer Zentralbank nicht, die ja erst durch das Kreditsystem die Wirtschaft und dann die Verbraucherpreise erreichen.

Die Daten geben allerdings den Zweiflern Auftrieb, die denken, dass das Programm übertrieben war und möglichst bald behutsam korrigiert werden sollte. Nicht nur die Zahl 0,0 sondern vor allem die Struktur der Inflation bestätigt all Jene, die weit und breit keine Deflation erkennen können. Die Kernrate der Inflation (ohne Lebensmittel, Alkohol, Tabakwaren und
Energie) steigt, zuletzt auf 1,0 Prozent. Denn im Vergleich zum Vorjahr ist (fast) alles teurer geworden in Euroland: Industriegüter um 0,5 Prozent und Dienstleistungen um 1,4 Prozent. Auch die Preise von Lebensmittel, Alkohol und Tabakwaren stiegen um 0,8 Prozent. Nur eben nicht die für Energie: Sie sanken – um satte 8,7 Prozent.

Deflation ist etwas anderes, das sind sinkende Preise und Löhne auf breiter Front und nicht nur sinkende Energiepreise. Im Umkehrschluss heißt das aber auch: Sollte sich der Trend beim Ölpreis (und anderen Rohstoffen) noch weiter umkehren, könnte die Preissteigerung ganz schnell ganz deutlich steigen. Am Sonntag wollen sich die Opec-Staaten mit Nicht-Kartellmitgliedern wie Russland treffen, um den Ölmarkt zumindest zu stabilisieren.

Auch wenn das vielleicht nicht gleich gelingt, früher oder später werden die Preise am Energiemarkt drehen und dann sind alle Anleger gut gerüstet, die in Sachwerte investiert sind, also Immobilien und Aktien. Denn steigende Inflationraten können zwar  die langfristigen Zinsen langsam wieder klettern lassen. Das EZB Programm wird aber noch eine ganze Weile für eine Phase von Minizinsen für kurzfristige Anlagen sorgen.

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