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Freitagsfrage: Ist das ein Crash, ein Bärenmarkt oder eine Korrektur?

Als der Dow Jones-Industrial Index am 8. Februar zum zweitenmal innerhalb einer Woche um mehr als 1000 Punkte absackte, werteten manche Börsianer das als Crash, andere „nur“ als Korrektur und wieder andere als Bärenmarkt oder Baisse. Was unterscheidet eigentlich diese drei oft für ähnliche Entwicklungen verwendeten Begriffe?

Wenn man die gängigen Definitionen betrachtet, trat der Dow Jones – und mit ihm gleichzeitig andere wichtige Aktienindizes – „nur“ in eine Korrektur ein. So bezeichnet man einen Rückgang eines Leitindex um mehr als 10% vom vorausgehenden Hoch. Ein Crash dagegen ist prozentual nicht definiert, vielmehr wird der Begriff meistens dann verwendet, wenn die Kurse binnen kurzer Zeit dramatisch einbrechen. Manche Medien sprechen zwar schon von Crash, wenn ein Index an einem Tag um zwei oder drei Prozent nachgibt, aber das ist natürlich Unsinn, denn das sind normale Bewegungen an den Aktienbörsen. Der Kurssturz Anfang Februar wurde vermutlich auch deshalb recht häufig als Crash bezeichnet, weil die 10-Prozent-Korrektur innerhalb von nur zwei Wochen ablief.

Dagegen ist der Kursrückgang seit Ende Januar definitiv (noch) kein Bärenmarkt, denn der wird als Indexverlust von mindestens 20% seit dem Hoch definiert. Aber natürlich kann eine Korrektur zu einem Bärenmarkt (oder einer Baisse) werden, wenn sich die Kurse nach der Korrektur nicht wieder fangen.

Während Bärenmärkte in der Regel nur alle paar Jahre auftreten, müssen Anleger im Durchschnitt einmal pro Jahr mit einer Korrektur im Aufwärtstrend rechnen – das ist zumindest die Erfahrung mit dem S&P-500-Index seit 1920. Korrekturen gelten, anders als Bärenmärkte oder gar Crashs, als gesunde Normalisierung der Börsen, als „Durchatmen“ nach vorhergehenden Übertreibungen.

Goldman Sachs hat ausgerechnet, dass eine Korrektur in der Vergangenheit im Durchschnitt 70 Tage gedauert hat, und dass dies meistens gute Einstiegschancen geboten hat. So gesehen wäre jetzt noch nicht einmal die Hälfte der durchschnittlichen Zeit vergangen. Anderseits: Anleger, die nach einem 10%-Rückgang im S&P-500 gekauft haben, ohne einen möglichen weiteren Kursrückgang abzuwarten, konnten nach sechs Monaten im Durchschnitt 12% Gewinn erzielen, nach einem Jahr 18%. Denn wenn eine Korrektur zuende ist, geht es oft sehr schnell und steil mit den Kursen wieder aufwärts.

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