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Fernsehtip: Das China-Dilemma heute in ARTE

Mein Kollege Ralph Gladitz und ich haben eine Reportage gedreht, die heute Abend ausgestrahlt wird. Es geht um die Abhängigkeit von China in verschiedenen Familienunternehmen – und darum wie die Unternehmer mit dem China-Dilemma umgehen. Denn einerseits sind die Gewinne aus dem Reich der Mitte hoch, andererseits wird China als politischer Rivale des Westens zunehmend ein unsicherer Geschäftspartner.

Deutschland ist stolz auf seine Hidden Champions – mittelständische Unternehmen, die in ihrem Geschäftsfeld Weltmarktführer sind. Oft sind sie im ländlichen Raum angesiedelt und stützen die Wirtschaft einer ganzen Region. So wie der Druck- und Messtechnikspezialist WIKA aus Klingenberg. Doch das Unternehmen ist wie viele andere vom wichtigsten Wachstumsmarkt China abhängig.

Aus dem Handelspartner China wird der Systemrivale

Spätestens seit den drakonischen Lockdown-Maßnahmen Chinas in der Pandemie ist klar: Die Abhängigkeit von der Weltmacht ist gefährlich für Europas Wirtschaft. Und längst geht es nicht mehr nur um Handel und Produktion. China will eine andere Weltordnung, Autokratie gegen Demokratie. Auch viele Familienunternehmen fragen sich deshalb: Wie viel Loslösen ist möglich? Und wirklich notwendig?

Denn oft sind die Exporte nach China inzwischen auf einen fast unverzichtbaren Anteil gewachsen. Oder die Unternehmen sind auf Zulieferungen von dort angewiesen, aus einem Land also, das von Europa und den USA zunehmend als Rivale wahrgenommen wird. Was einst ein Garant für Wohlstand und Gewinne war, wird nun zur Hypothek: Die meisten Unternehmer passen ihre China-Strategie an. Doch die Abhängigkeit ist schwer zu reduzieren. Besonders in Zeiten, in denen der Mittelstand ohnehin mit Inflation, hohen Energiepreisen und dem Fachkräftemangel kämpft.

Das China-Dilemma ist besonders in Zukunftsbranchen groß

Ganz besonders exponiert ist Webasto. Der Autozulieferer hat über Jahrzehnte einen guten Teil seines Wachstums in China erzielt. Seine Präsenz in China will er nicht reduzieren und nutzt die Gewinne von dort, um hierzulande eine eigene Autobatterieproduktion aufzubauen. Eine Branche, die bislang von China dominiert wird. Ohne sie wird die Mobilitätswende hin zum Elektroauto nicht gelingen. Allerdings ist Webasto auch hier auf Zulieferungen aus und auf Absatz in China angewiesen.

Einen Schritt weiter geht das französische Start-up Tiamat: Hier setzt man auf eine neue Batterietechnik, die ohne klassische Zellen oder Seltene Erden aus China auskommt.

Doch bis das ausgereift ist, wird es dauern. Bis dahin gilt: Das Geschäft mit China muss weitergehen, wenn Europa nicht will, dass sein Wohlstand spürbar sinkt.

Europas Wirtschaft im China-Dilemma  – unabhängig werden, aber wie? läuft heute um 19:40 in ARTE und ist ab dem Sendetermin in der ARTE-Mediathek abrufbar.

 
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