Eigentlich sollten die Olympischen Spiele in Sotschi ein Triumph für Russland Präsidenten Wladimir Putin werden. Doch nicht nur politische Probleme belasten die große Putin Show. Auch die Wirtschaft in Russland läuft bei weitem nicht rund – und muss nun auch noch mit einer kräftigen Abwertung des Rubel klarkommen.
Rund 15 Prozent weniger als vor einem Jahr – der Rubelkurs gegenüber dem Euro ist bereits im Jahr 2013 kräftig gefallen. Und seit Beginn der Währungskrisen in den Emerging Markets gewinnt die Abwertung deutlich an Fahrt: Alleine im Januar verlor der Rubel mehr als fünf Prozent gegenüber dem Euro.
Dabei ist Russland ganz anders aufgestellt als die „fragilen Fünf“, also Brasilien, Indien, Indonesien, Südafrika und die Türkei. Denn Russland erwirtschaftet kein Leistungsbilanzdefizit: Ganz im Gegenteil, dank reichhaltiger Öl-und Gasvorkommen gehört Russland zu den sieben Ländern mit dem höchsten Überschuss weltweit.
Dennoch geht es der Konjunktur nicht gut. Das Wachstum hat sich zuletzt empfindlich abgeschwächt: Auf gerade einmal 1,3 Prozent – deutlich weniger, als die USA im vergangenen Jahr erreicht haben dürften. Denn Russland ist es immer noch nicht gelungen, jenseits der Rohstoffe wirklich attraktive und wettbewerbsfähige Produkte anzubieten.
Ein Verfall des Rubel dürfte die Wirtschaft noch weiter zurückwerfen. Auch wenn Russlands Zentralbank wohl genügend Devisenreserven gehortet hat, um die Abwertung etwas abzufedern. Anders als bei früheren sportlichen Großereignissen bringen wohl zudem auch die Olympischen Spiele keinen Konjunkturschub für die Wirtschaft. Das will die Ratingagentur Moody’s errechnet haben. Der Grund: Die Spiele haben in der Vorbereitung viel zu hohe Kosten verursacht.
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