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Den Rettungsschirm aufspannen! Dafür ist er schließlich da…

Jeder, der einmal ein altes Auto besessen hat, weiß wie sich das anfühlt. Kaum ist die Rechnung für eine teure Reparatur bezahlt, versagt schon das nächste Teil. Und jedes Mal stellt sich der Besitzer die selbe Frage: Werfe ich gutes Geld dem schlechten hinterher, wenn ich dies auch noch in Ordnung bringen lasse? So ähnlich fühlen sich wohl auch die Finanzminister der Eurozone, die in regelmäßigen Abständen neue Rettungsmaßnahmen für angeschlagene Mitgliedsländer beschließen. Diesmal für Spaniens Banken. Dennoch ist die Maßnahme sinnvoll.

Denn Spaniens Banken jetzt im Regen stehen lassen, würde Deutschland und damit seinen Steuerzahlern definitiv mehr kosten als die rund 27 Milliarden Euro, die Deutschlands Anteil an der jüngsten Rettungsschirmmaßnahme beträgt. Zum einen als direkte Kosten für die deutschen Banken, die laut Zahlen der deutschen Bundesbank mit weit mehr als 100 Milliarden Euro in Spanien engagiert sind.

Zum anderen wären neue Turbulenzen auf den Finanzmärkten das allerletzte, was Europa und der Euro jetzt braucht. Denn noch ist lange nicht ausgemacht, wie und ob Griechenland im Währungsverbund bleibt. Ein Austritt oder auch nur die konkretere Wahrscheinlichkeit wird ohnehin eine Belastungsprobe für das System. Zwei Krisenherde sind da vermutlich mindestens einer zu viel.

Und: Spaniens Wirtschaft hat zwar unbestritten einige Probleme, die nach dem Platzen der Immobilienblase richtig kritisch geworden sind. An vorderster Stelle steht hier die hohe Arbeitslosigkeit. Doch „Griechenland reloaded“ werden wir mit Spanien in der Hauptrolle nicht zu sehen bekommen – dafür sind die Struktur und die industrielle Basis des Landes zu stark.

Und für alle, die jetzt meinen, die Rettung des Euro würde Deutschlands Fähigkeiten übersteigen: Schon einmal hat Deutschland mit der Wiedervereinigung über Jahre ein immense Projekt geschultert – und sich in der gleichen Zeit zu einer der wettbewerbsfähigsten Wirtschaften der Welt gemausert. Die Kosten dafür? Werden von Fachleuten über die Jahrzehnte auf 1,3 bis 1,6 Billionen Euro geschätzt.

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