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Der Bulle vor der Frankfurter Börse steht für einen Bullenmarkt
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Bulle und Bär – was unterscheidet Korrektur und Crash?

Börsianer haben ihre eigene Sprache und Symbolik. Warum spricht man eigentlich von Bulle und Bär? Was steckt dahinter und wann ist ein Crash ein Crash, wann ist es dagegen „nur“ eine Korrektur? 

Bulle und Bär im Kampf 

Bulle und Bär sind für ihre Stärke und Unberechenbarkeit bekannt, was gut zur Börse passt. Da der Bulle im Kampf den Gegner mit seinen Hörnern von unten nach oben attackiert, steht er für steigende Kurse. Der Bär hingegen schlägt mit der Tatze nach unten und wurde so zum Symbol für fallende Kurse. Wie Bulle und Bär zur Börse kamen, ist nicht genau geklärt. Eine Theorie besagt, dass nahe der Londoner Börse im 17. Jahrhundert Wettkämpfe zwischen Bullen und Bären stattfanden, eine andere basiert auf dem Handel mit dem Fell der Tiere. Vor Jahrhunderten hatten Mittelsmänner – heute würde man sie Großhändler nennen – Bärenfelle verkauft, bevor die Jäger sie geliefert hatten. Die Händler spekulierten darauf, dass sie von den Jägern die Felle zu günstigeren Preisen erwerben konnten. Sie wurden daher als Bären bezeichnet. Und der Bulle als Pendant kam hinzu, da er der Gegner in den einst so populären Bull-und-Bären-Kämpfen war.

Neben Bulle und Bär ist auch oft von Hausse und Baisse oder Rallye und Crash die Rede. Erstgenannte Bezeichnungen stammen aus dem Französischen, letztere aus dem Englischen. Hausse oder Rallye stehen für stark steigende Kurse, Crash und Baisse für fallende. Üblicherweise verändern sich die Kurse nur wenig, hin und wieder kommt es aber zu einem kräftigen Kurseinbruch. Crash und Korrektur werden dabei oft synonym verwendet. Nimmt man es genau, gibt es einen Unterschied. Der wird an einer Zahl festgemacht: 20 Prozent.

Die 20-Prozent-Grenze

Fallen die Kurse an den Märkten um 20 Prozent oder mehr, gilt dies als Crash und der Bullenmarkt ist beendet. In einem Bullenmarkt (englisch: bull market) gibt es zwar immer wieder mal Rückschläge, sprich einen Kurseinbruch oder eine Korrektur, solange diese aber weniger als 20 Prozent betragen, werden sie nicht als Crash in die Geschichtsbücher eingehen. Entsprechend kann es im Bärenmarkt (bear market) einen Kursanstieg oder eine Rallye geben. Betrachtet man im Nachhinein eine Börsenphase, werden Kurseinbrüche bis 20 Prozent in der Regel als Korrektur bezeichnet, ab 20 Prozent ist es ganz klar ein Crash.   

Bild: Deutsche Börse Group

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