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Argentinien vor Brasilien und Russland

In den ersten neun Monaten des Jahres verlief die internationale Börsenentwicklung so unterschiedlich wie selten zuvor – sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenländern. Indexgewinnen von bis zu fast 50% standen Verluste von teilweise mehr als 10 % gegenüber.

Zwei lateinamerikanische Länder, in denen es einen Regierungswechsel gab, waren die klaren Sieger im Wettrennen um die beste Performance der ersten drei Quartale 2016. Argentiniens Börsen erholten sich um 48 %, Brasiliens um 43%. Dennoch gebührt den Brasilianern der Siegeskranz, denn ihre Währung, der Real, wertete zusätzlich noch deutlich auf, während der Argentinische Peso nach der Wechselkursfreigabe kräftig einbüßte. An dritter Stelle folgen russischen Aktien, die um gut ein Drittel zulegten und zusätzlich noch von einem stärkeren Rubel profitierten.

Die Hausse in Sao Paulo und Moskau folgt auf deutliche Kursverluste in den Jahren zuvor – und wurde von den steigenden Öl- und Rohstoffpreisen befeuert. Auch ansonsten ging es mit den meisten Schwellenländer-Börsen bergauf, am stärksten in Indonesien, Indien, Hongkong und Korea mit Gewinnen zwischen knapp 10 % und gut 20 % (Indonesien). Dagegen gaben die Kurse im größten Schwellenland China deutlich nach – um knapp 10 % gemessen am Shanghai Composite Index.

In den Industriestaaten waren zwar die Unterschiede nicht so gewaltig, aber auch erstaunlich groß. Während die US-Börsen mit knapp 8 % (S+P 500) deutlich vorrückten, kam der DAX mit plus 2 % kaum vom Fleck, der japanische Nikkei 225 verlor sogar 11 %, und auch der EuroStoxx 50 zählte mit einem Minus von 5 % zu den schwächsten Indizes weltweit. Ein Sonderleben führte nach dem Brexit-Votum die Londoner Börse. Der Footsie-Index rückte zwar um 15% vor und damit so stark wie kein anderer Leitindex eines großen Industrielandes, aber das schwache Pfund zehrte einen großen Teil der Erträge auf. Der Wertverlust des Pfund trug andererseits entscheidend dazu bei, dass die Konjunktur in Großbritannien allen Untergangs-Prognosen trotzte und ein weitaus höheres Wachstumstempo vorlegt als erwartet. Beides lässt die Unternehmensgewinne auf der Insel sprudeln, ebenso wie die Erholung der Öl- und Rohstoffpreise.

Wie aber geht es im letzten Quartal 2016 weiter? Vieles deutet darauf hin, dass die Börsenentwicklung per Saldo aufwärtsgerichtet bleibt. Die geopolitischen Unsicherheiten und die US-Wahl werfen zwar lange Schatten auf die Wirtschafts- und Börsenaussichten. Aber die absehbare leichte Belebung der Weltkonjunktur, wie sie die jüngsten Frühindikatoren signalisieren, sowie die steigenden Öl- und Rohstoffpreise, die vor allem den Schwellenländern zugute kommen, sprechen dafür, dass die meisten Aktienindizes zum Jahresultimo höher stehen werden als am Ende des dritten Quartals.

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