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Alphabet, Daimler, Novo Nordisk und Co: aussichtsreiche Aktien für 2017

Auf dem Kostolany Börsenseminar am Samstag in München hat Börsenexperte Klaus-Jürgen Melzner acht Aktien vorgestellt, die er in den kommenden zwölf Monaten für chancenreich hält.

Der Portfolio Manager der Fiduka Depotverwaltung – die von Kostolany mitgegründet worden ist – hat sich auf Standardwerte aus den USA und Europa konzentriert. Hier sind die acht Aktien in alphabetischer Reihenfolge:

Alphabet, die Holdinggesellschaft von Google, You Tube und anderen Internet-Marken ist seiner Ansicht nach eines der innovativsten Technologieunternehmen. Mit seiner Betriebssoftware Android profitiert es zunehmend am Boom der mobilen Geräte. Melzner lobt die „herausragende Kapitalstärke und Finanzkraft“ und das hohe Wachstumstempo bei den Gewinnen. Mit einem KGV von 17 für 2018 sei es im Vergleich zum 10-Jahres-Median von 20,5 deutlich unterbewertet. Ein Aktienrückkaufprogramm für sieben Milliarden Dollar sorge für Phantasie, dass bald auch erstmals Dividenden ausgeschüttet werden könnten.

Cap Gemini, die französische Unternehmensberatungs- und Computerservicegesellschaft, wächst weltweit dynamisch, insbesondere in Frankreich, Großbritannien und den USA, wo eine Gesellschaft gekauft worden ist. Die Gewinne sollen, so Melzner, in den nächsten drei Jahren im Durchschnitt um etwa zehn Prozent zulegen, mögliche Akquisitionen, die angesichts der hohen freien Finanzmittel denkbar seien, nicht eingerechnet. Das KGV für 2018 hält er mit 13 im Branchenvergleich für moderat.

Carnival, der weltgrößte Anbieter von Schiffskreuzfahrten mit Marken wie Aida und Cunard wächst stark und will seine Flotte von 99 Schiffen bis 2021 auf 116 aufstocken. Vor allem in Asien erwartet das Unternehmen aufgrund des Nachholbedarfs und der wachsenden Mittelschicht starkes Wachstum. Das KGV ist, so Melzner,  mit 11,7 für 2018 ebenso attraktiv wie die Dividendenrendite von über drei Prozent.

Daimler wächst dank seiner breiten Aufstellung im Pkw- und Lkw-Bereich (wo die Stuttgarter bei mittleren und schweren Lastern Weltmarktführer sind) stärker als die meisten Konkurrenten. Aufgrund von ambitionierten Kosteneinsparungen, einer Verjüngung der Modellpalette und starkem Wachstum in China ist die Umsatzrendite auf ein Rekordniveau geklettert. Der Kurs spiegelt das nicht wieder, da er im Zug der VW-Abgasaffäre in Mitleidenschaft gezogen wurde. Mit einem KGV von unter acht für 2018 und einer Dividendenrendite von 5,4 Prozent hat Daimler, so Melzner, „überdurchschnittliche Chancen“.

Diageo, der weltgrößte Spirituosenhersteller, der mit der Marke Guiness auch im Biermarkt erfolgreich ist, baut sein Vertriebsnetz weltweit zügig aus. Zudem profitiert das britische Unternehmen von der Pfund-Schwäche. Melzner kann sich vorstellen, dass die Gewinnschätzungen, die derzeit ein KGV von 18 ergeben, deshalb zu konservativ sind. Die Eigenkapitalrendite von 27 Prozent hält er für herausragend, die Dividendenrendite von drei Prozent für attraktiv.

Honeywell, der US-Mischkonzern, profitiert von der starken Nachfrage nach Elektroniksystemen für die Luft- und Raumfahrt und die wachsende Anwendung von Steuerungs- und Automatisierungstechniken. Zudem ist das Unternehmen seit Jahren ein Übernahmeziel, die letzten beiden Versuche von GE und United Technologie scheiterten aber. Mit einem KGV von 13,9 und 2,5 Prozent Dividendenrendite hat die Aktie, so Melzner, „noch Kursspielraum nach oben“.

Novo Nordisk, der dänische Weltmarktführer bei Insulin, ist in den letzten Monaten arg unter die Räder geraten, da aufgrund des Preisdrucks in den USA auf Diabetes-Produkte die Gewinnprognosen reduziert werden mussten. Auch die Absicht Hillary Clintons, nach einem Wahlsieg die Preise der Pharmaindustrie zu senken, belastet. Auf der anderen Seite nimmt die Zahl der Diabetes-Patienten insbesondere in Asien stark zu, weshalb Insulin ein Wachstumsmarkt bleibt. Den Kursrückgang bezeichnet Melzner als „überzogen“, zumal die Bewertung mit einem KGV von 15 weit unter dem 10-Jahresschnitt von über 22 liegt.  Zudem erhöht Novo Nordisk Jahr für Jahr die Dividende und kommt auf eine Rendite von über drei Prozent.

Siemens, das größte europäische Industrie-Konglomerat, hat in den letzten Quartalen überraschend gut verdient und der Auftragsbestand, Indiz für künftiges Wachstum, hat mit 116 Milliarden Euro ein Rekordniveau erreicht. Die anhaltenden Effizienz- und Kostensenkungsmaßnahmen dürften, so Melzner, die Ertragslage weiter verbessern. Ein KGV von 12,7 für 2018 und eine Dividendenrendite von rund 3,5 Prozent lässt der Siemens-Aktien nach der Analyse des Fiduka-Portfolio Managers „noch Raum für weitere Kursavancen“.

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