… bekanntermaßen gar nichts. „Ich habe keine Ahnung, wo der Markt in einer Woche oder einem Jahr stehen wird“, ist sein Standardsatz zu dem Thema. Dennoch handelt er mit Aktien, kauft und verkauft Wertpapiere und hat schon mehr als einmal einen extrem günstigen Zeitpunkt für seine Transaktionen erwischt. Nun trennte er sich im größen Stil von Anteilen an den US-Multis Proctor & Gamble, Johnson & Johnson und dem Ölkonzern Conoco Phillips. Ist das doch ein heimliches Misstrauensvotum gegenüber dem Aktienmarkt?
Nein, denn selbst ein Warren Buffett braucht ab und zu schlicht eines: Geld. Um die Übernahme der Eisenbahngesellschaft Burlington Northern Santa Fee zu finanzieren, fehlten im zuletzt noch rund 26 Milliarden Dollar. Seine Aktienengagements hat er – anders als die Unternehmen, die Berkshire komplett besitzt – immer auch als Kasse für andere Aktivitäten gesehen. Buffett steuert Berkshire extrem risikofrei – also möglichst ohne Schulden. Da ist der Verkauf von Wertpapierbeständen ein logischer Schritt und wurde daher von der Börse nicht als Hiobsbotschaft gewertet. Die Aktien aller betroffenen Firmen haben sich gut gehalten.
Drei Milliarden Dollar wird Buffett übrigens relativ schnell aus der Schweiz überwiesen bekommen: 2008 hatte er mitten in der Finanzkrise der Rückversicherung Swiss Re mit dem Betrag unter die Arme gegriffen und dafür eine Wandelanleihe erworben. Die Schweizer wollen Buffett nun auszahlen – anderenfalls würde er 25 Prozent an dem Unternehmen halten. Und die würde er voraussichtlich nicht so rasch abgeben: Seine Kernbranche Versicherung ist wie auch die Unternehmen, die er einsammelt, noch nie zum Verkauf gestanden.
Lesen Sie auch mein Manual zu dieser Kolumne.
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