Eine dreiviertel Stunde Zeit nimmt sich Buffett zu Beginn um seine wichtigste These zu untermauern: „Don’t bet against America“, „Wette nicht gegen die USA“. Er zeigt historisch auf, wie erfolgreich in den USA Wohlstand und Wachstum geschaffen wurden – trotz Bürgerkrieg, Spanischer Grippe, Weltkriegen und der großen Rezession. An letzterer bleibt er vergleichsweise lange hängen.
Parallelen zur großen Depression
Damals brauchte der Aktienmarkt 21 Jahre, um sein altes Hoch wieder zu erreichen. Nach zwei Jahren hatte es zwar ganz gut ausgesehen, doch das wahre Drama fand dann erst statt. Buffett zieht zu keiner Zeit eine Parallel zu heute, dennoch wird klar: Er hält weitere Probleme in naher Zukunft für möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich.
Wohl deshalb ist er nicht auf Schnäppchenjagd und hat bisher mehr Aktien verkauft als gekauft. So trennte sich Berkshire von sämtlichen Beteiligungen an Fluggesellschaften. Am Geld kann es nicht liegen: Die Holding besitzt derzeit rund 130 Milliarden US-Dollar Cash. Die will Buffett aber nun vor allem benutzen, um mögliche künftige Rückschläge, zum Beispiel seiner gigantischen Rückversicherungsgeschäfte, abzudecken.
Die Berkshire Hauptversammlung mal ganz anders
Greg Able, der kürzlich zum Vizepräsidenten ernannt wurde, und damit einer der vier Nachfolger von Buffett sein dürfte, schlägt sich tapfer, als es in die Fragerunde geht. Die Journalistin Becky Quick liest Fragen von Aktionären per Videoschalte vor. Doch es fehlt das Spiel zwischen Charlie Munger und Buffett und auch die gute Laune.
Wer mehr über die HV wissen will, kann die Diskussion verfolgen, die die Plattform ValueDach vor und nach der HV geführt hat. Dabei sind drei der besten Value Fondsmanagern in Europa, Hendrik Leber, Frank Fischer und Guy Spiers, Tobias Kramer von echtgeld.tv und ich. Die Diskussion vor der HV finden Sie hier, die nach der HV hier.
Foto: alkov/Adobe Stock
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