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Russland ist wirtschaftlich sehr verwundbar

Nach der Abstimmung auf der Krim haben westliche Staaten erste Sanktionen gegen Russland verhängt. Wirtschaftsvertreter warnen aber vor den Folgen für deutsche Verbraucher und Unternehmen. Doch auch Russlands Wirtschaft ist alles andere als stabil und würde vermutlich mit ernsten Sanktionen schnell in Schwierigkeiten geraten.

Die russische Konjunktur läuft seit einiger Zeit nicht mehr rund: Die Industrieproduktion kommt nicht so recht vom Fleck, das Wirtschaftswachstum blieb 2013 voraussichtlich unter zwei Prozent – nicht viel für einen Emerging Market. Und im vergangenen Sommer gab Wirtschaftsminister Andrej Beloussow unumwunden zu, dass eine Rezession durchaus möglich sei.

Seit dem Jahreswechsel leidet Russland zudem unter der neuen Skepsis für Emerging Markets. Der Kurs des Rubel ist seit einem Jahr unter Druck und steht gegenüber dem Euro rund 20 Prozent tiefer, als vor einem Jahr. Die Börse in Moskau hat mit empfindlichen Abschlägen auf die Krimkrise reagiert und ihren Abwärtstrend fortgesetzt. Der in US-Dollar notierte RTS Index verlor innerhalb von einem Jahr rund ein Viertel.

Nach wie vor ist die russische Wirtschaft fast ausschließlich in einem Sektor stark: Dem Export von Rohstoffen, vor allem Öl und Gas. Ein Großteil der Einnahmen des Staatshaushaltes hängen daran.
Sanktionen, die diesen Handel einschränken, würden Russland also empfindlich treffen, zumal die Vorbereitungen des Referendums auf der Krim und eine mögliche Integration der Halbinsel in die Russische Föderation einige zusätzliche Milliarden kosten dürfen.

Sollte der Westen also weniger Öl und Gas aus Russland beziehen, dürfte der Staatshaushalt schnell in Schieflage geraten. Eine gute Idee ist das aber dennoch nicht. Die Folgen wären weiter steigende Energiepreis, die die Weltkonjunktur stark dämpfen würde.

Bleibt die Erkenntnis, dass es eben eine gegenseitige Abhängigkeit gibt zwischen Russland und dem Rest der Welt – und dass eine Lösung in gegenseitigem Einverständnis der einzig vernünftige Weg für alle ist. Bleibt zu hoffen, dass das gelingt. 

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