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Aufwärtstrend beim Ifo-Geschäftsklima
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Ifo-Geschäftsklima: Hoffnung aus dem Keller

Besser als erwartet fiel der Ifo-Geschäftsklimaindex im Juni aus und scheint auf den ersten Blick alle Optimisten zu bestätigen: Einige sprechen gar von der schnellsten Rezession der Geschichte. Doch sind die Probleme nach dem Covid-Einbruch wirklich allmählich überwunden?

Das ist der größte Anstieg des wichtigen Ifo-Geschäftsklima aller Zeiten. Im Juni stieg der Index, der die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft misst, von 79,7 Punkten im Mai auf 86,2 Punkte. Die Unternehmen sehen Ihre Lage deutlich verbessert, aber blicken vor allem wieder zuversichtlicher in die Zukunft: Der Teilindex für die Geschäftserwartungen stieg um sagenhafte 11,1 Punkte auf 91,4 Punkte und liegt damit auf dem Niveau von Herbst 2019.

Der Ifo-Index signalisiert einen breiten Aufschwung

Und noch besser: Der Anstieg ist breit über die verschiedenen Sektoren der deutschen Wirtschaft verteilt. Sogar das Sorgenkind Industrie scheint sich zu erholen. „Die deutsche Industrie arbeitet sich aus dem Keller“, meinte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Alles gut also? Ausgemacht ist das noch lange nicht. Denn erstens bleibt angesichts ständig steigender Infektionszahlen die Sorge um eine zweite Welle der Covid-19-Pandemie und damit verbundenen weiteren Verwerfungen bei Nachfrage, Produktion und Lieferketten.

Die Aussagekraft ist eingeschränkt

Und zweitens wird der Index auf eine Weise erhoben, der die Daten von früher und heute nur bedingt vergleichbar macht. Das Institut erhebt nämlich keinen Zahlenwerte, wie etwa eine Schulnote, für Lage und Aussichten. Statt dessen fragt es nach der individuellen Einsschätzung der Manager: Für die Lage des jeweiligen Unternehmens gibt es die Antwortmöglichkeiten „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“, für die Aussichten „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“.

Angesichts der scharfen Rezession im April und Mai ist es wenig verwunderlich, dass eine Mehrzahl der Unternehmer die Aussichten im Juni offensichtlich als „günstiger“ eingestuft haben, als mitten in dem Einbruch. Viel Aussagekraft hat das allein aber noch nicht.

Das scheint die Börse ähnlich zu sehen. Nach einigen Schwankungen schloss sie heute trotz des historisch starken Ifo-Anstiegs fast unverändert.

Foto: activedia/pixabay.com

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