Die jüngsten Prognosen der beiden Wirtschaftsforschungsinstitute DIW (Deutsches Insitut für Wirtschaftsforschung) und RWI (Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung) klingen gut: zwischen 1,8 und 1,9 Prozent Wachtum in diesem Jahr und 2015 sogar mehr als zwei Prozent – Deutschland ist im Aufwärtstrend.
Der Aufschwung wird dabei nach Ansicht der beiden Institute in den kommenden beiden Jahre nicht nur von den Exporten getragen, die sich nach wie vor gut entwickeln sollen. Wachstumsfördernd wird auch der Konsum sein, denn der Arbeitsmarkt ist stark, die Einkommen steigen, Sparen ist ohnehin unattraktiv – zumindest gilt das für klassische Zinsanlagen.
Gleichzeitig kommt die Konsolidierung der Staatsfinanzen voran. Heute verabschiedete das Kabinett in Berlin den Finanzplan von Finanzminister Wolfgang Schäuble. Demnach will der Bund 2015 ohne neue Schulden auskommen. Alles in Butter also?
Ja – vorerst. Denn alle Prognosen gehen immer davon aus, dass keine unerwarteten Krisen auftauchen. Das scheint optimistisch: Eine Isolierung Russlands in Folge der Krimkirse hätte Aussagen des Präsident des Außenhandelsverbands (BGA), Anton Börner, Konsequenzen für die deutschen Exporte und eventuell auch für die Weltkonjunktur. Zudem ist die Schwäche einiger Emerging Markets noch lange nicht vorbei, Chinas wirtschaftlicher Umbau bleibt riskant. Und auch die Schuldenkrise in Europa ist noch nicht gelöst.
Das alles kann die neuen Wachstumsprognosen für Deutschland schnell zur Makulatur werden lassen. Denn die größte Stärke der deutschen Wirtschaft ist auch ihre größte Schwäche: Durch die hohe Exportabhängigkeit sind wir vom Wohl und Weh der ganzen Welt abhängig. Bleibt also zu hoffen, dass weder die bekannten noch andere, bisher unbekannte Probleme zu großen Krisen werden.
Weitere Beiträge
Das geschriebene trifft auch auf die Prognosen zur Schaffung von Arbeitsplätzen zu. Insgesamt aktuell sehr positiv, sofern die aktuellen politischen Herausforderungen auf internationaler Bühne gemeistert werden.