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Freitagsfrage: Was kostet eigentlich eine Fremdabhebung am Geldautomaten?

Hundert Euro am Automaten ziehen – und dafür noch zusätzlich zehn Euro an Gebühren berappen. Das ist heute manchenorts der Fall. Denn vor allem Sparkassen und Genossenschaftsbanken langen zum Teil ordentlich zu, wenn Kunden speziell von Direktbanken, aber auch anderen privaten Banken an ihren Automaten Geld abheben. Vereinzelt werden sogar 20 Euro abkassiert. Ob es auch ab Mitte Januar 2011 noch weiter derartige Exzesse um eine Funktion geben wird, die die Banken selbst weniger als 80 Cent kostet, ist derzeit offen. Denn eine Einigung über eine Höchstgebühr, wie es die privaten Banken im Zentralen Kreditausschuss (ZKA), der Spitzenorganisation von Banken, Sparkassen und privaten Banken durchsetzen wollten, ist Mitte August gescheitert.

Sparkassen und Banken dürfen für Fremdabhebungen an ihren Geldautomaten also weiterhin verlangen, was sie wollen oder was der Markt hergibt. Die deutsche Kreditwirtschaft hat sich zwar auf eine neue Lösung für die Kosten von Fremdabhebungen im Rahmen des Deutschen Geldautomatensystems (girocard, ehemals ec-Karte) geeinigt. Künftig sollen die Kunden vor dem Geldabheben am jeweiligen Automaten angezeigt bekommen, was die Transaktion kostet – und notfalls können sie dann das Abheben abbrechen und versuchen, einen kostengünstigeren Automaten zu finden. Wenn ein Kunde in einem Dorf mit einem einzigen Geldautomaten angezeigt bekommt, dass eine Abhebung zehn Euro kostet, nützt ihm das allerdings nicht viel. Doch die Verbände konnten sich nicht auf eine Höchstgebühr einigen, wie teuer eine Fremdabhebung maximal sein darf. Das war den privaten Banken zu wenig: Sie kündigten einseitig an, künftig maximal 1,95 Euro an ihren Automaten zu verlangen – auch für Kunden von Sparkassen und Genossenschaftsbanken.

Wie teuer es für die deutschen Verbraucher also künftig am Automaten werden wird, wird sich erst im Laufe von 2011 zeigen. Bei den Privatbanken wissen sie auf jeden Fall, woran sie sind. Bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken bleibt die Suche nach einem günstigen Automaten also weiterhin ein Abenteuer für Nichtkunden der jeweiligen Institute. Allerdings ist noch offen, ob das Bundeskartellamt sich diese Entwicklung gefallen lässt. Erst im Juli hatte die Behörde den damals unterbreiteten Vorschlag einer Preisobergrenze von fünf Euro als viel zu teuer vom Tisch gefegt.

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