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Deutsche Exporte brechen ein – auf Dauer?

Die Ausfuhren der deutschen Wirtschaft gingen im Januar zurück. Das ist ein Nachricht, die wir als erfolgsverwöhnte Wirtschaftsnation kaum erwartet haben. Denn immerhin ist der Euro schwach und die Konjunktur in den USA zieht an. Aktien von Unternehmen mit hohem Exportanteil schienen eine sichere Wette. Markieren die jüngsten Exportzahlen eine Trendwende?

Um 2,1 Prozent gegenüber dem Dezember gingen die Exporte der deutschen Wirtschaft im Januar zurück. Und auch gegenüber dem Vorjahr gab es ein Minus. 2014 waren sie im Januar noch um 0,6 Prozent höher gelegen. Dabei gilt es unter Experten als ausgemacht: Der schwache Euro hilft der europäischen Wirtschaft, ihre Ausfuhren zu steigern. Immerhin werden die Produkte preislich attraktiver, wenn die Währung daheim schwächelt.

Doch der Rückgang der Ausfuhren im Januar betraf so gut wie alle Exportkunden: Insbesondere die innerhalb der Eurozone, aber auch die Geschäfte mit den Ländern außerhalb Europas gingen um 0,5 Prozent zurück. Lediglich mit den Nicht-Euro-Staaten in Europa wie Großbritannien gab es ein Plus von drei Prozent.

Ein Ausrutscher? Jein. Denn einerseits stecken einige der wichtigsten Handelspartner Deutschland im Euroraum immer noch in der Flaute. Große Zuwächse sind hier eher unwahrscheinlich. Andererseits werden wichtige Kunden in den Emerging Markets immer zurückhaltender mit Ihren Bestellungen. Denn die Wirtschaft zum Beispiel in China läuft nicht mehr so rund. Gleichzeitig versucht das Land in verschiedenen Bereichen, Know How anzuhäufen und immer mehr Produkte selber herzustellen.

Andererseits gibt es nach wie vor viele technologische Marktführer in Deutschland, deren Produkte jetzt mit dem schwachen Euro im Ausland zu besseren Preisen zu haben sein werden. Und nicht zuletzt kommen aus den USA Signale, dass die Wirtschaft dort die Krise wohl überwunden hat.

Gemischte Aussichten also, die ein mittelmäßiges Ergebnis für das Gesamtjahr erwarten lassen. Die meisten Experten gehen weiter von einer Steigerung aus. Doch Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) warnt zu Recht: „Trotz niedrigem Euro-Kurs ist der Exporterfolg kein Selbstläufer.“

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