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Warren Buffett hält von Rückversicherungen…

… nicht mehr viel und meint, dass sie kein gutes Geschäft mehr sind? Wer die jüngste Mitteilung von Berkshire Hathaway liest, kann diesen Eindruck gewinnen. Der Konzern so heißt es bei der Vorlage der Quartalszahlen, will sein Rückversicherungsgeschäft tendenziell einschränken. Denn Berkshire will Kapital, das zur Absicherung von Versicherungsrisiken benötigt wird, lieber für die jüngste 44 Milliarden-Dollar-Aquisition einer Eisenbahngesellschaft einsetzten.

Züge statt Policen? So wird das nicht ausgehen. Grundsätzlich bleibt das Versicherungsgeschäft das Herz von Berkshire und das Lieblingsgeschäft von Buffet. Immerhin schafft er es in diesem Bereich fast regelmäßig, Zinsen dafür zu kassieren, dass Berkshire Geld entgegen nimmt. Denn die Prämien, die Berkshire erhält, übersteigen anders als bei wichtigen Konkurrenten regelmäßig die Summen, die für die Schadensregulierung später ausgezahlt werden müssen. Das liegt an der extrem konservativen Politik des Hauses. Niemals schließt Berkshire eine Police ab, um Marktanteile auszuweiten oder neue Geschäftsbereiche zu erobern. Für jeden einzelnen Vertrag muss die Rechnung stimmen: Die Einnahmen sind höher als die mit der Eintrittswahrscheinlichkeit gewichtete Schadenssumme. Wenn dann die Risiken noch weit gestreut werden – regional und nach Risikoarten – kann eigentlich nicht mehr all zu viel schief gehen, vor allem wenn man wie Berkshire immens viel Kapital zur Streuung hat.

Der neue Ansatz weniger auf das Rückversicherungsgeschäft zu setzten, könnte daher in meinen Augen ein alter sein. Während in der risikoscheuen Krisenwelt der vergangenen Monate hervorragende Prämien für Versicherungen zu erzielen waren, sind die Renditebedingungen jetzt wohl etwas schlechter geworden. Und Berkshire ist eben nicht bereit, für Umsatzvolumina zu schlechten Preisen abzuschließen. Zumal, wenn sich mit einem anderen Investment eine aussichtsreichere Alternative anbietet.

Lesen Sie auch mein Manual zu dieser Kolumne.

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