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Spenden – aber mit Bedacht

Weihnachtszeit ist nicht nur Geschenkekauf-, sondern auch Spendenzeit. Gerade jetzt werben wohltätige Organisationen gezielt um Gelder, da vielen das Geld lockerer sitzt als sonst. Doch bevor Sie spenden, sollten Sie sich gut informieren. Denn es gibt auch schwarze Schafe, die Ihre Hilfsbereitschaft auszunutzen versuchen.

Eine gute Informationsquelle ist das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI). Es vergibt jährlich ein Spendensiegel an karitative Einrichtungen. Derzeit tragen es rund 250 Organisationen. Die Einrichtungen setzen laut DZI jährlich ein Geldspendenvolumen von 1,2 Mrd. Euro ein – und damit rund ein Viertel des Spendenaufkommens in Deutschland. Dabei handelt es sich in aller Regel um eher größere Spendenorganisationen, da das Siegel nur dann beantragt werden kann, wenn eine Organisation mindestens 25 000 Euro an Geldspenden in den zwei jüngsten abgeschlossenen Geschäftsjahren vorweisen kann.

Eine Organisation, die das Spendensiegel erhalten möchte, muss sich detailliert prüfen lassen – unter anderem darauf, ob sie sachlich wirbt und mit den Spendengeldern effizient wirtschaftet.  Bei dubiosen Organisationen landen schnell mal die Hälfte der Spendeneinnahmen in Werbung und Verwaltung. Das DZI hält einen Werbe- und Verwaltungsaufwand von höchstens 30 Prozent für vertretbar. Auch der Deutsche Spendenrat hält Tipps und Infos für Spender bereit, ebenso das Portal Charitywatch.de, das zwar noch online ist, allerdings nicht mehr aktualisiert wird. Der frühere Macher, der Journalist Stefan Loipfinger fühlte sich von dubiosen Spendenorganisationen so heftig unter Druck gesetzt, dass er aufgab. Sein Buch „Die Spenden-Mafia – Schmutzige Geschäfte mit unserem Mitleid“ ist sehr lesenswert. Auf der Website finden Sie im Archiv auch gezielte Warnungen.

Weist eine Organisation kein Spendensiegel auf, kann sie aber trotzdem seriös sein, zumal kleinere Organisationen, die vom Engagement einzelner leben, das Siegel ja gar nicht beantragen können. Wenn Sie folgende Tipps beherzigen, können Sie auf jeden Fall eine sinnvolle Entscheidung treffen.

Tipp 1 Gründliche Information ist alles
Im Internet können Sie sich über viele Organisationen schlau machen. Schauen Sie darauf, dass sie als gemeinnützig anerkannt sind und transparent über die verwendeten Mittel und ihre Kosten berichten. Lassen Sie sich bei Bedarf ruhig den Jahresbericht zusenden

Tipp 2
Vorsicht an der Haustür
Gerade jetzt kommt es vor, dass Spendensammler an der Tür klingeln, gewaltig auf die Tränendrüse drücken – und versuchen, eine Fördermitgliedschaft zu verticken. Solche Methoden sind meist ein Zeichen für mangelnde Seriosität. Wenn Sie eine Fördermitgliedschaft zwischen Tür und Angel abschließen, haben Sie meist kein Rücktrittsrecht.

Tipp 3 Lieber klotzen als kleckern
Die Auswahl einer geeigneten Institution ist nicht leicht. Aber es ist ratsam, mehr Geld an wenige Einrichtungen zu geben als viele kleine Spenden auf viele Empfänger zu verteilen. Das spart Verwaltungskosten. Außerdem erhält man dann im Folgejahr weniger Werbung zugeschickt.

Tipp 4 Ärgerliche Bettelbriefe
Ich persönlich ärgere mich, wenn ich von Organisationen, mit denen ich nie etwas zu tun und wohin ich nie gespendet hatte, Post bekomme. Solch ein Adressenankauf kostet Geld – was den Projekten dann fehlt.

Tipp 5 Lokal spenden
Ein befreundeter Arzt hat einen Verein gegründet und fährt selbst einmal jährlich in Elendsgebiete, um zu helfen? Solche Projekte sind in aller Regel besonders unterstützenswert, zumal das Geld dann fast direkt bei den Bedürftigen landet.

Tipp 6 Rotary und Lions
Die lokalen Rotary Clubs oder Lions Clubs sind ebenfalls gute Adressaten für Spenden. Hier geht das Geld grundsätzlich vollumfänglich in soziale Projekte, die Verantwortlichen kümmern sich direkt und persönlich um die Mittelverwendung.

Tipp 7 Steuern sparen
Spenden an gemeinnützige Organisationen können Sie steuerlich geltend machen. Bei einer Einzelspende bis 200 Euro reiht dafür der Überweisungsbeleg. Darüber hinaus benötigen Sie eine Spendenquittung.

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