… vermutlich viel. Immerhin hatte der Starinvestor die US-Bank nach der Lehman Brothers gerettet – Buffett hatte damals fünf Milliarden Dollar in die Bank gesteckt und sie so vor härteren Turbulenzen bewahrt. Und er hatte Goldman Chef Lloyd Bankenfein auch in diesem Frühjahr den Rücken gestärkt, als der wegen einer Ermittlung der US-Börsenaufsicht unter Beschuss geriet. Dennoch will Goldman seinen Investor Buffett angeblich los werden. Und das hat ganz und gar nichts mit seinem möglichen Nachfolger zu tun, den Buffett in dieser Woche vorstellte.
Überraschend hatte der 80jährige vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass Todd Combs als Investment Manager bei Buffetts Holding Berkshire eingestellt wird. Bisher hatte Buffett sämtliche Investments gemeinsam mit seinem Partner und Vize Charlie Munger alleine verwaltet. „Drei Jahre haben Charlie Munger und ich nach jemanden von Todd’s Kaliber gesucht, der einen signifikante Anteil von Berkshires Portfolio verwalten soll“, schreibt Buffett in einer Pressemitteilung. „Wir sind entzückt, dass Todd zu uns kommen wird“.
Goldman Sachs dürfte die überraschende Kür des bisher fast unbekannten 39jährigen allerdings herzlich egal sein. Die Bank hat ganz andere Probleme mit ihrem Deal mit Berkshire. Denn Buffett hatte sich sein Engagement teuer bezahlen lassen. Zehn Prozent muss Goldman für Buffetts Hilfe pro Jahr hinblättern – genau wie die Swiss Re und General Electric, die ebenfalls eine erhebliche Kapitalspritze aus Omaha annahmen. Das brachte Berkshire bisher Einnahmen von rund einer Milliarde Dollar. Für SwissRe, General Electric und Goldman ist das zu viel, sie können sich inzwischen Kapital für wesentlich weniger Zinsen besorgen. Kein Wunder, dass alle drei angeblich über die Auszahlung nachdenken.
Für Todd Combs sind das schlechte Nachrichten. Denn der neuen Investment-Mann von Berkshire wird sicher an den vergangenen Renditen gemessen. Die Anleger sind derzeit eher skeptisch: Seit dem 25. Oktober, dem Tag der Bekanntgabe von Combs Einstellung bei Berkshire, fiel die A-Aktie um rund 5 Prozent. Mit den Goldman, SwissRe und General Eletric-Investments würde zudem ein stabiler Ertrag wegfallen.
Der Pessimismus könnte allerdings verfrüht sein: Bisher hat Buffett seinen Rückzug von Berkshire nicht angekündigt und ihm ist schon immer etwas eingefallen, wenn er Geld zum Investieren hatte – auch bei großen Summen.
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