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Freitagsfrage: Wie stark klettern die Gewinne der DAX-Firmen?

Nach den heftigen Schocks über das Japan-Inferno und die Libyen-Krise zeigt sich der DAX wieder sehr robust. Ein wesentlicher Grund für seine Stärke ist die Gewinnentwicklung der Unternehmen. Sie verläuft noch viel beeindruckender als bisher angenommen. Deshalb hat der DAX mittelfristig weiter Nachholbedarf.

Nun, da die meisten DAX-Unternehmen ihre endgültigen Zahlen für 2010 vorgelegt haben, wird das wahre Ausmaß des Gewinnschubs der 30 Konzerne erst richtig sichtbar, wie diverse aktuelle Studien belegen. In den letzten 12 Monaten sind die Ergebnisse je Aktie nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Bloomberg um sage und schreibe 129 Prozent geklettert  – und damit mehr als doppelt so stark wie im gesamteuropäischen Index Stoxx 600 (55 Prozent). Und nach den Durchschnittsschätzungen von mehr als 2000 Analysten werden sie in den nächsten 12 Monaten nochmals kräftig zulegen, um weitere 19 Prozent. Damit sind die Gewinne wesentlich steiler angestiegen als die Aktienkurse. Während die Gewinne in diesem Jahr voraussichtlich wieder das Rekordniveau erreichen werden, das vor der Finanzkrise geherrscht hatte, steht der DAX noch mehr als 1000 Punkte niedriger als damals.

Die logische Schlußfolgerung daraus ist nicht schwer zu ziehen: Der DAX-Kursverlauf hinkt weit hinter der Gewinnentwicklung her, so daß die wichtigste Kennzahl für die Aktienbewertung, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf ein extrem niedriges Niveau gefallen ist: Es liegt derzeit bei rund 10, bezogen auf die erwarteten Gewinne 2011 und deutlich darunter, wenn man die ersten Ergebnisschätzungen für das nächste Jahr ansetzt. Dann soll es nochmals kräftig bergauf gehen.

Falls in Japan und im arabischen Raum also nicht die allerschlimmsten Befürchtungen wahr werden, hat der DAX noch einiges aufzuholen. Denn er ist nicht nur, wie der Rückstand zum alten Hoch zeigt, im historischen Vergleich günstig bewertet, sondern mehr noch im internationalen Kontext. Da Deutschland vorerst die Wachstumslokomotive in Europa bleiben dürfte, ist es überhaupt nicht ersichtlich, warum die DAX-Unternehmen niedriger bewertet werden sollen als die Konzerne der meisten anderen europäischen Länder. Das sehen inzwischen auch immer mehr internationale Großanleger so – und die waren es vor allem, die den DAX in den letzten Tagen von seinem Tiefpunkt aus deutlich nach oben getrieben haben.

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