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Der DAX ist zur lahmen Ente geworden

Für die meisten Börsen sieht die Bilanz der ersten neun Monate 2014 trotz der vielen Krisenherde gar nicht übel aus – aber ausgerechnet der DAX macht eine Ausnahme. Er gehört zu den wenigen wichtigen internationalen Indizes mit einem Minus. Aus dem langjährigen Börsensprinter ist damit eine lahme Ente geworden.

Gut ein Prozent hat der deutsche Leitindex in den ersten drei Quartalen verloren. Das sieht noch relativ moderat aus – aber da der DAX im Gegensatz zu seinen internationalen Konkurrenten ein Performance-Index ist und damit die Dividenden, anders als bei Dow, Nasdaq oder EuroStoxx,  in den Indexstand einfließen, ist das Minus des reine Kursniveaus noch größer. Der Abstand zu den amerikanischen S &P 500 und Nasdaq Composite, die zwischen acht und neun Prozent zugelegt haben, wird so doch erheblich. Auch der EuroStoxx 50 mit gut vier Prozent Plus war besser, ganz zu schweigen von den Börsen der Südeuropäer. Italien und Spanien haben sich um jeweils knapp zehn Prozent verbessert. Weltweit am besten abgeschnitten haben einige Schwellenländerbörsen, vor allem Indien mit 27 Prozent Zuwachs und China mit 12 Prozent.

Warum aber ist aus dem bewunderten Börsenstar ein Nachzügler geworden? Zum einen, weil die großen Konjunkturerwartungen enttäuscht wurden. Statt zwei Prozent Wachstum wird es 2014 und 2015 wohl eher nur gut die Hälfte geben, und das belastet die Unternehmensgewinne. Das gilt auch für die Investitionen, die zudem unter den Unsicherheiten leiden, die insbesondere der Sanktionswettlauf mit Russland ausgelöst haben. Und da Deutschlands Industrie zu den großen Maschinen-, Anlagen- und Kfz-Bauern gehören, leiden sie darunter besonders. Und nicht zuletzt haben die Renten- und Mindestlohngesetze der Regierung die Investitionsfreude der deutschen Unternehmen auch nicht gerade erhöht.

Freilich gibt es mit Blick auf das Schlußquartal auch Lichtblicke: Der schwache Euro wird den exportorientierten deutschen Unternehmen sehr gut tun, insbesondere ihren Erträgen, und die niedrigeren Energiepreise stützen ebenso wie die relativ hohen Lohnabschlüsse den privaten Konsum. Und für Aktien allgemein spricht auch der Saisoneffekt: Auf einen volatilen Oktober folgt häufig eine Jahresendrallye, vor allem, wenn konkurrierende Anlagen wie Anleihen so wenig abwerfen wie derzeit.

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