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Niedriger Ölpreis zur rechten Zeit

Die Weltkonjunktur schwächelt, die weltweiten Schuldenberge sind noch lange nicht abgetragen und die Krisen um Ebola und die Kämpfe in Syrien und dem Irak bedrohen den Wohlstand. Da kommt von unerwarteter Seite eine kräftige Hilfe: Der Preis für Rohöl ist dramatisch gesunken.

Rund 110 US Dollar pro Fass (159 Liter) der Sorte Brent Oil musste ein Käufer im Januar noch hinlegen. Seither sind im Nahen Osten Kämpfe ausgebrochen und der wichtige Öllieferant Russland befindet sich im Clinch mit dem Westen. Doch statt höheren Preisen und Kaufpanik kennt der Ölmarkt derzeit nur eine Richtung: Fallende Notierungen.

Denn das Angebot ist schlicht höher als die Nachfrage. Zum einen, weil die Förderung von Gas und Öl in den USA inzwischen einen großen, für den Markt relevanten Umfang angenommen hat. Zum anderen weil viele Spekulanten wohl eine Abschwächung der Weltkonjunktur und damit wesentlich weniger Verbrauch erwarten. Als nun der kuwaitische Ölminister am Wochenende noch verkündete, dass die OPEC kaum dazu bereit wären, weniger zu fördern, rutschte der Preis für Brent nochmal spürbar ab und liegt jetzt bei knapp 88 Dollar.

Für die angeschlagene Weltkonjunktur ist das ein Segen. Viele Verbraucher und Unternehmen müssen nun wesentlich weniger für Sprit und Heizung ausgeben. Wir in Europa werden davon allerdings nur zum Teil profitieren. Zwar ist  Öl um gut 20 Prozent billiger geworden, als noch zu Jahresanfang. Rund die Hälfte davon wird aber von Währungsverluste aufgefressen, denn nach wie vor wird Öl in US-Dollar gehandelt und der Euro schwächelt.

Dennoch wirkt das Ganze wie wie ein gigantisches Konjunkturprogramm zur rechten Zeit. Die meisten Länder können sich also freuen. Großer Verlierer der Entwicklung ist aber wohl Russland. Die Wirtschaft dort, die ohnehin unter strukturellen Problemen und den Sanktionen des Westens zu leiden hat, verliert ihre wichtigste Stütze: Sprudelnde Einnahmen vom Ölmarkt.

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