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Noch mehr Geld und noch niedrigere Zinsen

Die Industriestaaten wollen alles tun, um eine Rezession infolge der schweren Konjunkturschäden durch Covid 19 zu verhindern. Die Finanzminister werden wohl koordiniert Hilfspaketeschnüren – aber die Hauptlast müssen erneut die Notenbanken tragen, mit Zinssenkungen und einer massiven Ausweitung der Liquidität.

Wenn alles so läuft wie es insbesondere amerikanische Analysten erwarten, werden die G7-Staaten morgen verkünden, wie sie dem drohenden Konjunkturabschwung entgegentreten wollen. Im Mittelpunkt soll dabei neben Zusagen für Steuersenkungen und Ausgabenerhöhungen eine abgestimmte Aktion der Notenbanken stehen. Und die Währungshüter sollen angeblich die ganz schweren Geschütze auffahren: Deutliche Zinssenkungen, die Ankündigung einer noch viel längeren Null- und Minuszinsphase bei den Zinsen als bisher angenommen und eine Ausweitung der Anleihekäufe, die bei der EZB zurzeit 20 Milliarden Euro monatlich betragen.

An den Börsen haben die Hoffnungen auf Hilfsmaßnahmen gestern zu einer scharfen Gegenreaktion auf die hohen Kursverluste der vergangenen Wochen geführt. Dass dabei vor allem US-Aktien stark gestiegen sind, ist kein Wunder. Schließlich haben die USA weitaus am meisten Spielraum für Zinssenkungen. Der Leitzins liegt bei 1,5% bis 1,75%, während er im Euroraum 0% beträgt – wobei der Einlagenzins von -0,5% der eigentliche Leitzins der EZB ist. Hier nochmals um einen halben oder gar ganzen Prozentpunkt zu senken, würde die Zinslandschaft gehörig durcheinander wirbeln, die Zinssparer noch ärger zur Kasse bitten und die private und betriebliche Altersvorsorge noch mehr gefährden.

Die USA dagegen werden nicht zögern, beim Leitzins schnell unter 1% zu gehen, viele Experten erwarten sogar, dass Donald Trumps Forderung wahr wird, dass also auch die USA in den nächsten Monaten Negativzinsen einführen werden, falls Covid 19 noch längere Zeit für Konjunkturschocks sorgt. Das alles wird den Börsen voraussichtlich einen Push geben, zumal auch China energisch gegen den Abschwung vorgeht.

Allerdings ist klar, dass die Notenbank-Instrumente bei einem von einem Virus infizierten Konjunktureinbruch viel weniger wirken als bei einer „normalen“ Wachstumsabschwächung. Aber sie können die Probleme für viele Unternehmen immerhin etwas erleichtern. Und sie können den Pessimismus, der von einem starken Börsencrash auf Unternehmen und Verbraucher ausstrahlen würde, zumindest dämpfen.

 

 

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