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Die OPEC-Einigung nährt die Hoffnung auf niedrigere Ölpreise
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Hoffnung auf niedrigere Ölpreise

Am Sonntag hat die OPEC ihre Streitigkeiten doch noch beigelegt. Daher wird die ab August geplante höhere Ölförderung in Kraft gesetzt. Das schafft Raum für etwas niedrigere Ölpreise – und somit auch für geringere Benzinpreise.

Ölkartell nimmt Produktionskürzungen zurück

Die OPEC musste nachsitzen. Denn wegen des Widerstands der Vereinigten Arabischen Emirate hatte sich das Ölkartell im ersten Anlauf nicht über ein neues Abkommen hatte einigen können. Das Ergebnis, das am Wochenende erzielt worden ist, enthält eine schrittweise Zunahme der Ölförderung: Ab August steigt die Ölförderung jeden Monat um zusätzliche 400 000 Barrel (159 Liter) pro Tag.

Damit werden die heftigen Produktionskürzungen, die das Kartell in der ersten Phase der Corona-Pandemie beschlossen hatte, weiter zurückgefahren. Ursprünglich hatte die OPEC-Plus, also einschließlich anderer wichtiger Produzenten wie Russland, die Förderung um rund 10 Millionen Barrel gekürzt. Davon sind jetzt noch 5,8 Millionen an Kürzungen übrig geblieben. Bis zum Jahresende sollen es nach den neuen Beschlüssen dann nur noch 3,8 Millionen Barrel sein.

Einigung schafft Raum für niedrigere Ölpreise

Diese Einigung hat durchaus das Potenzial, den steilen Ölpreisanstieg um über 40% seit Jahresbeginn zu stoppen. Mit zeitweise 77 Dollar je Barrel der Nordsee-Sorte Brent war das flüssige Gold in der ersten Julihälfte auf ein Zweieinhalb-Jahres-Hoch geklettert. Heute-Vormittag notierte der Preis bei rund 72 Dollar. Einen massiven Preisrückgang erwarten Energieexperten zwar jetzt nicht, aber eine weitere Verbilligung um ein paar Dollar. Dafür spricht nicht nur die OPEC-Einigung, sondern auch die Konjunktureintrübung in einigen Teilen der Welt aufgrund wieder steigender Corona-Zahlen. Die Corona-Lage dämpft auch die Nachfrage nach Benzin und Heizöl. Und nicht zuletzt kauft China, der größte Ölimporteur, nicht mehr ganz so viel Rohöl ein wie noch vor ein paar Monaten und Wochen.

Niedrigere Ölpreise dämpfen Inflationserwartungen

Dass auch die Finanzmärkte einen moderaten Ölpreisrückgang erwarten, ist an den Renditen der US-Staatsanleihen und von deutschen Bundesanleihen abzulesen. Sie sind nach der Einigung gefallen. Bundesanleihen mit 10 Jahren Laufzeit rentieren mit minus 0,37%, vor drei Wochen lag die Verzinsung mit minus 0,15% noch deutlich höher. Das ist ein Indiz dafür, dass Anleger von der Energieseite her mit einer Entspannung des zuletzt so starken Inflationsauftriebs rechnen. Der wurde schließlich maßgeblich von den steigenden Öl- und Gaspreisen gespeist.

 

 

 

 

 

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